Tapetenleim und Kleisterreste müssen vor dem Überstreichen oder Überputzen gründlich vom Untergrund entfernt werden. Dies gilt für alle handelsüblichen wässrigen Anstrichmittel gleichermaßen, unabhängig davon ob herkömmliche Farben und Putze oder Naturfarben zum Einsatz kommen.
Wir weisen darauf jeweils unter Punkt “Vorarbeiten” in den Produktinformationen unserer Wandfarben und Putze hin.
Warum Tapetenleimreste entfernen?
Farbanstriche auf Tapetenleimresten platzen häufig ab.
Alter Tapetenleim kann gelbe Farbstoffe abgeben, die in den Farbanstrich / Putzauftrag durchschlagen.
Was heißt “gründlich” entfernen?
“Gründlich” heißt restlos!
Es reicht nicht aus, die Tapete zu abzuziehen und Tapetenreste wegzukratzen.
Kleisterreste müssen auch aus den Poren und Vertiefungen des Untergrundes entfernt werden.
Woran erkenne ich Tapetenleimreste?
Untergrund mit etwas Wasser befeuchten. wenn die Oberfläche nach 1 – 2 Minuten klebrig / schmierig ist (Fingerprobe), sind Tapetenleimreste vorhanden.
Wie geht es richtig?
- Oberflächen mit Wasser bestreichen oder besprühen (Gartenspritze). Dem Wasser zwecks besserer Benetzung etwas Spülmittel zufügen. Mind. 1 Stunde einwirken lassen, in dieser Zeit mehrfach nachnässen. Dann von oben nach unten mit Schwamm + Wasser herunterwaschen. Handtücher o. ä. zum Auffangen des Waschwassers auslegen.
- Achtung: Bei Holzböden und Laminat vorsichtig abwaschen, damit heruntergelaufene Flüssigkeit nicht das Holz beschädigt.
Woran erkenne ich ein gründliches Resultat?
Erneute Benetzungsprobe. Wird die Oberfläche nicht mehr schmierig, gelten die Leimreste als entfernt.
Alternativen
- Leimreste mit grobem Schleifpapier abschleifen.
- Scheiden Abwaschen bzw. Schleifen aus, hilft nur noch erneutes Tapezieren mit diffusionsoffenen Papiertapeten wie Rauhfaser, Papierprägetapeten, Malervlies (z. B. Kobau RS-Papiervlies). Anschließend sind verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten mit Kreidezeit Wandfarben, Streichputzen und Wandlasuren wieder möglich.