Pigmentbestimmung mit dem Micro Brenner


Mit einem einfachen Test ist es möglich, mineralische von organischen Pigmenten zu unterscheiden. Benötigt werden: ein Löffel, ein Micro-Brenner (Sturmfeuerzeug) und das zu untersuchende Pigment.

Erkennen von Mineralpigmenten
Etwas Pigment auf einen Löffel geben und mit dem Brenner einige Sekunden erhitzen bis das Pigment glüht. Wenn nach Erlöschen der Flamme kein Rauchfähnchen aufsteigt und kein Geruch wahrzunehmen ist, handelt es sich um ein Mineralpigment. Eine Unterscheidung zwischen Erd- und künstlichen Mineralpigmenten, bzw. giftigen und ungiftigen Pigmenten ist so jedoch nicht möglich. Verändert sich der Farbton des Pigmentes nach dem Brennen in Richtung rot oder braun, ist das Pigment eisenhaltig. Manche Mineralpigmente sind temperaturstabil und zeigen keinerlei Farbveränderung beim Erhitzen: z. B. Spinelle, Chromoxidgrün. Ultramarinviolett wird beim Erhitzen blau. Ultramarinblau scheidet unter Einwirkung der blauen Flamme gelben Schwefel ab. Titanweiß erscheint im heißen Zustand gelb und wird bei Abkühlung wieder weiß.
Nickeltitangelb wird beim Erhitzen orange, beim Abkühlen wieder gelb. Giftiges Bleiweiß geht schon bei Temperaturen ab 230°C in die hellgelbe giftige Bleiglätte über.

Erkennen von organischen Pigmenten
Bei Kontakt der Flamme mit dem Pigment entsteht sofort weißliche Asche bzw. ein teerartiger Sud. Bei Erlöschen der Flamme steigt Rauch auf. Ein strenger bis beißender Geruch (verschmortes Plastik) ist wahrnehmbar.

kreidezeit naturfarben pigmentbestimmung 1Brennen von Ocker gelb
kreidezeit naturfarben pigmentbestimmung 2Ocker gelb, nach dem Brennen rot (roter Ocker!)
kreidezeit naturfarben pigmentbestimmung 3Umbra grün, Zypern, nach dem Brennen rotbraun (gebrannte Umbra)

 

kreidezeit naturfarben pigmentbestimmungBrennen von Kalkechtrot
kreidezeit naturfarben pigmentbestimmungKalkechtrot mit weißgrauer Asche
kreidezeit naturfarben pigmentbestimmung Kalkechtviolett mit weißer Asche und aufsteigendem Rauch